Im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 21.3.2015 erhielt Konrad Hofer die goldene Ehrennadel für 60 Jahre Mitgliedschaft und Treue zur DLRG. Grund genug für einen Rückblick in die Anfangszeiten unserer Ortsgruppe.

Als Sohn des ersten Bademeisters im Ziegelei-Freibad kommt der junge Konrad Hofer in den 1950er Jahren mit den Rettungsschwimmern in Berührung. Die Kerle mit den schicken weißen Schiffchen mit dem Rettungsschwimmabzeichen auf dem Kopf unterstützen den Bademeister bei der Aufsicht und ermöglichen damit erst einen sicheren Badebetrieb. Zur damaligen Zeit sind täglich bis zu 2000 Badegäste im Freibad keine Seltenheit. Das Bad ist von morgens 9 bis abends 9 Uhr geöffnet, doch der Dienst beginnt schon vor 8 Uhr. Das Wasser muss vor Kassenöffnung vom See zu den Duschen hochgepumpt werden. Unvorstellbar aus heutiger Sicht! Die DLRGler helfen dabei, ebenso beim Schilfschneiden zur Uferpflege und bei der Bekämpfung der Wasserpflanzen mittels einer langen Kette, die durch den See gezogen wird. Die Stadt Schorndorf profitiert sehr von dieser ehrenamtlichen Arbeit – allein, bei der Ausstattung der Rettungsschwimmer zeigt sie sich wenig spendabel. So wird den Männern gerade einmal eine kleine Kabine für alle zur Verfügung gestellt.

Schnell fesselt Konrad die Kameradschaft unter den Rettungsschwimmern und er ist mit dabei. Eigentlich schon seit 61 Jahren, aber weil die Abnahme des Rettungsschwimmabzeichens erst mit 13 Jahren anerkannt wird, muss er ein Jahr warten. Der Dienst im Freibad kann anstrengend sein, aber der Ausklang am Abend, wenn das Bad geschlossen hat und die Helfer mit ihrem Rettungsboot allein auf den See hinausfahren, entschädigt für vieles.  Die Rettungsschwimmer sind eine verschworene Gemeinschaft: Uli Leibbrand, Karl Rayhle, Manfred Veil, Werner Lamm, Horst und Dieter Hummel, der Bäcker Thum, Heinz Lensch, Ernst Rosin und wie sie alle heißen. Die Hummel-Brüder trainieren sogar für eine Olympiateilnahme und ihr Vater gründet später den ersten Schwimmsportverein in Schorndorf.
Neben dem Freibad zählt auch der Ebnisee zum Einsatzbereich der jungen Männer. Es gibt damals weitaus mehr Rettungseinsätze und leider auch häufigere Suchen nach Ertrunkenen als heute. Um die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung zu verbessern, setzen sich die DLRGler mit Erfolg für den Bau eines Hallenbads an der Burgstraße ein. 

Mit Beginn seiner Bundeswehrzeit endet für Konrad Hofer die aktive Teilnahme an der Arbeit der DLRG. Doch er bleibt der Ortsgruppe stets verbunden. Vor allem beim Bau des neuen Vereinsheims kann er in seiner Funktion als Stadtrat seiner DLRG mit Rat und Tat zur Seite stehen. Als Zeichen seiner Verbundenheit hat er uns an der Hauptversammlung ein gerahmtes Foto vom alten Ziegeleifreibad überlassen. Es wird einen Ehrenplatz im Vereinsheim erhalten. Kommt einfach vorbei, an einem Trainingsdienstagabend oder zu einem FriDS-Stammtisch, und schaut es euch an.

Danke, Konrad!