Hauptversammlung der DLRG 

Bei der Jahreshauptversammlung am 5.3.2016 konnte unser Vorsitzender Ralf Besten auf ein ereignis- und erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken. Im Ausblick für 2016 konnte er mit einem besonderen Höhepunkt aufwarten: Das renommierte Sinfonieorchester der Firma Bosch wird am 19. Juni ein Benefizkonzert in Schorndorf geben.

Überschattet wurde die Versammlung vom Tod des Präsidenten des DLRG-Landesverbands Württemberg, Bruno Bietz. Nach einem kurzen Gedenken berichtete Ralf Besten von zahlreichen gelungenen Aktivitäten der Schorndorfer Ortsgruppe sowohl in den Kernbereichen Wasserrettung/Einsatzwesen und Ausbildung, als auch bei Veranstaltungen, Ausflügen und Fortbildungen. Die Mitgliederentwicklung gestaltet sich ebenfalls positiv. Für das laufende Jahr sind wieder zahlreiche Einzelveranstaltungen geplant, u.a. ein Jahresausflug in den Hunsrück zur befreundeten DLRG Ortgruppe Kastellaun.

Die DLRG-Jugend um Vorstand Kai Ratzek hat sich für 2016 zum Ziel gesetzt, die Kinder, Jugendlichen und auch die Eltern mehr an den Verein heranzuführen. Aus diesem Grund wird künftig während und nach dem Trainingsbetrieb dienstagabends das Vereinsheim neben dem Oscar-Frech-SeeBad als Treffpunkt, „Wartesaal“ und Vesperstube geöffnet sein.

Der technische Leiter Einsatz Benjamin Buchert berichtete von sieben, teils spektakulären und medienwirksamen Rettungseinsätzen im vergangenen Jahr, bei denen die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen und den Stadt- und Gemeindeverwaltungen reibungslos ablief. Den Wachdienst am Badesee Plüderhausen leisteten 54 Wachgängern an insgesamt rund 730 Stunden. Dieses ehrenamtliche Engagement wurde im vergangenen Sommer durch einen Bericht in den „Schorndorfer Nachrichten“ und später durch einen Besuch von MdL Petra Häffner gewürdigt. Personell ist die Einsatzgruppe gut aufgestellt und deckt alle Bereiche der DLRG-Aufgaben von Einsatztaucher bis Strömungsretter ab.

Timo Ratzek als technischer Leiter Ausbildung führte in seinem Bericht an, dass rund 180 Kinder und Jugendliche momentan im Ausbildungs- und Trainingsbetrieb betreut werden und damit die Kapazitätsgrenze nahezu erreicht ist. Dazu kommen Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene sowie Ausbildungen im Bereich Rettungsschwimmen und Erste Hilfe. Auch das Thema „Flüchtlinge“ kommt bei der DLRG an. Einige Flüchtlingskinder sind bereits im Trainingsbetrieb eingebunden und im Erwachsenenschwimmkurs werden Kontingente bereitgestellt.

Die Finanzen des Vereins stehen nach den Worten vom Leiter Wirtschaft und Finanzen, Dirk Besten, vor allem Dank Zuschüssen der Stadt Schorndorf auf soliden Beinen. Ein Benefizkonzert des Bosch-Sinfonierorchesters am 19.6.2016 in der Barbara-Künkelin-Halle soll weitere Mittel für die Vereinsarbeit erbringen.

Nach den Grußworten von BM Hemmerich für die Stadt Schorndorf und Rainer Müller von der Polizei für die anwesenden Rettungsorganisationen wurden zahlreiche Mitglieder für langjährige Treue zur DLRG geehrt, wobei leider einige Jubilare krankheitsbedingt fehlten bzw. sich vertreten lassen mussten.

Hauptversammlung der DLRG zwischen Seepferdchen und Ehrennadeln

Emotionaler Höhepunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung (JHV) der Schorndorfer Lebensretter war die Ehrung langjähriger Mitglieder. Allen voran die Verleihung der goldenen Ehrennadel für 60jährige Treue zur Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an Konrad Hofer.

Die drei Zahlen 94, 950 und 60 stehen bespielhaft für die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit der DLRG Schorndorf, wie sie den zahlreichen Mitgliedern und Gästen auf der Jahreshauptversammlung präsentiert wurde: 94 Seepferdchen, 950 Wachstunden, 60 Jahre Mitgliedschaft.

Zunächst zeichnete der Vorsitzende Ralf Besten in seinem Bericht das Bild einer personell wie strukturell gut aufgestellten Ortsgruppe. Allerdings verzeichnet die DLRG wie die meisten Vereine einen schleichenden Mitgliederschwund. Nach langer Zeit sank die Zahl der Mitglieder erstmals wieder unter die 600er-Marke. Dem gegenüber steht ein Rekordjahr in der Schwimmausbildung, einer Kernkompetenz der DLRG. 94 Kinder schafften nach einem Schwimmkurs das „Seepferdchen“, außerdem gab es über 60 Jugendschwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold. Auch beim Erwachsenenschwimmkurs konnten mit 13 Schwimmabzeichen so viele wie noch nie verliehen werden. Als Wermutstropfen musste der Technische Leiter Ausbildung, Timo Ratzek, jedoch davon berichten, dass bewährte Trainer und Betreuer aus beruflichen Gründen ihre Aufgaben abgeben mussten. So müssen die rund 3000 Stunden, die Trainer, Kursleiter und Betreuer jährlich leisten, nun auf weniger Schultern verteilt werden.

Beim zweiten Standbein der DLRG, der Wasserrettung, berichtete der Technische Leiter Benjamin Buchert von sechs Einsätzen und zahlreichen Übungen. Außerdem wurden am Plüderhäuser Badesee rund 950 Wachstunden von 50 Wachgängern geleistet. Die Einsatzgruppe umfasst derzeit 13 Mitglieder und einen Anwärter und deckt das gesamte Spektrum der Wasserrettung ab. Vom Bootsführer über Taucher bis zum Strömungsretter ist jeder Bereich vertreten.

Bei den anschließenden Ehrungen gab es Gelegenheit zu einem Blick zurück auf die Geschichte der DLRG Schorndorf.  In seinen Dankesworten nach der Verleihung der goldenen Ehrennadel berichtete Konrad Hofer aus den 1950er Jahren, als das Ziegeleisee-Freibad neu eröffnet war. Der junge Konrad kam als Sohn des ersten Bademeisters schnell mit den Rettungsschwimmern der ebenfalls noch jungen DLRG in Berührung. Ohne die Männer, die mit ihrem schicken weißen „Schiffchen“ auf dem Kopf im Freibad den Bademeister unterstützen, wäre ein geregelter Badebetrieb mit bis zu 2000 Gästen täglich nicht möglich gewesen. Auch die Ufer- und Wasserpflege leisteten sie in ehrenamtlicher Arbeit. Die Stadt profitierte davon, erwies sich allerdings in der Ausstattung der Rettungsschwimmer als wenig spendabel, wie Hofer augenzwinkernd  an die Adresse des anwesenden  Bürgermeister Hemmerich  berichtete. Bald wurde Konrad Hofer selbst Rettungsschwimmer und wurde in die DLRG-Familie aufgenommen. Nach einigen Jahren endet zwar seine aktive Mitarbeit, allerdings stand er seiner DLRG vor allem beim Bau des neuen Vereinsheim stets mit Rat und Tat zur Seite.

Außerdem wurden für 40jährige Mitgliedschaft mit der Ehrennadel in Silber geehrt: Inge Beck, Wolfgang Beck, Gisela Brenner, Erna Ganter, Klaus Henger, Beate Lachenmaier und Monika Weber.
Für 50 Jahre in der DRLG erhielten Margarete Jaeschke, Jörg Mayer und Reiner-Maria Regerbis die goldene Ehrennadel.

Informationen zum Kursangebot und der Arbeit der DLRG gibt es direkt vor Ort immer Dienstagabends (außer in den Ferien) beim Trainingsbetrieb im Oskar Frech SeeBad Schorndorf.

Neuer Vorstand für die DLRG Schorndorf

Nach dreizehn Jahren endet die Ära von Marco Lichtblau als Vorsitzender der Lebensretter aus der Daimlerstadt und dieser Rückzug aus der ersten Linie beschäftigte den Verein ziemlich lange. Erst in den letzten Wochen sickerte durch, dass für diese Position ein Nachfolger gefunden war, auch wenn sich dieser erst bei der Jahreshauptversammlung offenbarte. So wurde im 65. Jahr der DLRG Schorndorf Ralf Besten als siebter Vorsitzender einstimmig gewählt.

Die Suche eines Nachfolgers dauerte ziemlich lange, selbst das 1. Sommerfest brachte noch kein richtiges Ergebnis. Es zeigte allerdings allen Mitgliedern noch einmal, wieviel kreative Energie und Engagement in diesem Verein steckt, und dass der künftige Vorsitzende ganz sicher nicht alleine die Geschicke der fast 600 Mitglieder zu lenken hat. Das war vielleicht auch der Grund, warum sich Ralf Besten zu Guter Letzt doch an seinen neuen Job wagt. War er doch zuvor Stellvertreter von Lichtblau und überhaupt seit gut 30 Jahren in den verschiedensten Funktionen in der DLRG aktiv. In seinem Fahrwasser konnten auch die letzten noch offenen Posten besetzt werden, so dass die Schorndorfer auch weiterhin das Angebot für die Öffentlichkeit und ihre Mitglieder in gewohntem Umfang leisten können.

In der sehr gut besuchten Sitzung lies der scheidende Vorsitzende Marco Lichtblau noch einmal die Schlaglichter seiner Amtszeit Revue passieren. So stellte er die großen finanziellen Herausforderungen mit dem Bau des Vereinsheims beim Hallenbad, das mittlerweile bereits erweitert werden musste, heraus. Die Historie zweier Fahrzeuge begleiteten ihn bis zum Kauf des ersten Neufahrzeugs der Vereinsgeschichte.

Als weiteren großen Meilenstein bezeichnete Lichtblau den Bau des Oskar-Frech Seebades, den die DLRG bereits in der Planung mit begleiten durfte. Bei Grundsteinlegung, Richtfest und der Eröffnung sorgte der Verein für die Verpflegung der Gäste und stellte so die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtwerken und Verein auf eine ganz neue Basis. Und das tolle, neue Bad sorgte für einen ganz neuen Schwung für die Vereinsarbeit und war ein ganz entscheidender Faktor dafür, dass sich die Mitgliederzahl verdoppelte und so die Schorndorfer Ortsgruppe zur größten im Bezirk werden konnte.

Zusammen mit dem ebenfalls nicht mehr zur Widerwahl stehenden technischen Leiter Heiko Huhle entstanden viele Kontakte zu den anderen Rettungsorganisationen wie den Feuerwehren und Rot-Kreuz-Vereinen der umliegenden Gemeinden sowie dem THW und der Polizei. In vielen gemeinsamen Übungen und Einsätzen lernte man das jeweilige Leistungsvermögen kennen und damit die Fähigkeiten zu schätzen, was unverzichtbar ist, wie man in Großeinsätzen z.B. den Hochwassern in Backnang oder an Elbe und Oder sehen konnte.

Als eine der letzten Aufgaben seines Amtes freute sich Marco Lichtblau auch auf die Ehrungen längjähriger und verdienter Mitglieder des Vereins und freute sich riesig über die Anwesenheit von Günther Grüßhaber, der für sein 60jährige Mitgliedschaft geehrt wurde und die spannende Sitzung sichtlich angeregt zusammen mit seiner Frau verfolgte. Zu guter Letzt freute sich Lichtblau den scheidenden Technischen Leiter Heiko Huhle und Timo Ratzek für ihre herausragenden Leistungen für die Ortsgruppe das Verdienstabzeichen der DLRG auszuzeichnen.